France, mon amour?!

Shownotes

Um die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland zu erkennen, genügt gegenwärtig der Blick nach Westen. Auf die Ankündigung hin länger buckeln zu müssen – und dabei immer noch Jahre weniger als in Deutschland üblich – gehen millionenfach Leute auf die Straße, bestreiken den Betrieb, die Uni oder die Schule, blockieren wichtige Verkehrsadern, knipsen bei Reichen den Strom ab und immer wieder brennt irgendwas. Aufgerufen haben u.a. alle relevanten Gewerkschaften, obwohl es um keine Tarifverhandlungen oder dergleichen geht. Auch das markiert einen Unterschied, würde solche Art Streik hierzulande doch als politischer Streik illegal sein.

Für radikale Linke ist Frankreich daher in jüngerer Zeit wieder vermehrt Sehnsuchtsort und Projektion zugleich. Es waren sicherlich die monatelangen militanten Auseinandersetzungen rund um die Verschärfung der Arbeitsbedingungen 2016 oder die Entstehung der Gelbwesten-Proteste, die viele aufmerksam machen ließen. Aber natürlich liegt das Interesse auch weiter zurück und bis heute bilden die Pariser Commune von 1871 oder der Mai 68 wichtige Eckpfeiler einer gegen den Strich gebürsteten Geschichte. Sie sind bis heute weitaus fester verankert in der französischen Gesellschaft als die Novemberrevolution oder der Ruhraufstand in Deutschland.

Was ist nun aber dran am widerständigen Frankreich? Liegt es im Blut des sich ewig auflehnenden Galliers oder sind die Ursachen nicht eher historisch, strukturell oder anderweitig begründet? Heißt von Frankreich lernen, kämpfen lernen? Wenn ja, wo genau sollte angesetzt werden? Alles Klischee oder Klassenkampf?

Darüber sprach ich mit Ander von der französischen "Union Communiste Libertaire“ und Peter von der anarchistischen Organisation „Die Plattform Ruhr“.

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